Allianzen für Cybersicherheit formieren sich

Wie geteiltes Know-how Cyberangriffe effektiver abwehren kann.

Da Cyberbedrohungen grenzüberschreitend sind und oft koordinierte Reaktionen erfordern, gewinnen Allianzen und Vereinigungen von Unternehmen und Institutionen zur gemeinsamen Abwehr an Relevanz.

Informationsaustausch als zentrales Element

Ein zentrales Element solcher Allianzen für Cybersicherheit ist der Informationsaustausch über Unternehmensgrenzen, aktuelle Bedrohungen und Vorfälle hinweg. Mit dem Vorteil, dass die Mitgliedsorganisationen diese Infos nutzen können, um schneller auf neue Bedrohungen zu reagieren und sich effektiv davor zu schützen. Dazu kommt, dass bei groß angelegten und professionell organisierten Cyberangriffen oder signifikanten Bedrohungen eine koordinierte Reaktion erfolgen kann.

Dabei ermöglichen es gemeinsam genutzte Threat Intelligence Lösungen, Daten aus verschiedenen Quellen zu aggregieren, um ein umfassendes Bild der aktuellen und potenziellen Bedrohungs-landschaft zu erstellen – darunter öffentliche Datenbanken, Foren, Netzwerkverkehr und sogar interne Systemdaten.

Best Practices und fortschrittliche Technologien

Indem Unternehmen in puncto Cybersecurity zusammenarbeiten, können sie auch fortschrittliche Technologien, neue Best Practices und gemeinsame Standards entwickeln, was den Schutz und die Abwehr deutlich effektiver macht. Und nicht zuletzt geht es darum, widerstandsfähige Strukturen zu entwickeln und das eigene Personal für Cybergefahren zu wappnen, was bei einer geteilten, großen Wissensbasis deutlich besser möglich ist.

Gemeinsame Herausforderungen meistern

Während Allianzen für Cybersicherheit also erhebliche Vorteile bieten, gibt es auch einige Herausforderungen, die es bei der Zusammenarbeit zu meistern gilt:

Vertrauliche Unternehmensinformationen müssen geschützt sein
Die Koordination zwischen Mitgliedern aus unterschiedlichen Rechtsräumen muss gut
organisiert werden
Die kontinuierliche Aktualisierung von Best Practices in einem sich schnell verändernden Cyberumfeld muss berücksichtigt sein

Globale Allianzen für Cybersicherheit im Überblick

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Information Sharing and Analysis Centers (ISACs)

Die gemeinnützigen Organisationen wurden in verschiedenen Branchen eingerichtet, um Informationen über Bedrohungen und Vorfälle auszutauschen. Beispiele sind das Financial Services ISAC und das Health ISAC.

Global Cyber Alliance (GCA)

Eine internationale Organisation, die sich auf die Verringerung von Cyberrisiken konzentriert.

Cyber Threat Alliance

Ein Konsortium von Unternehmen aus der Cybersicherheitsbranche, das Informationen über Malware und andere Bedrohungen austauscht.

European Union Agency for Cybersecurity (ENISA)

Die Agentur arbeitet mit anderen Organisationen und Unternehmen zusammen, um das Vertrauen in die digitale Wirtschaft zu stärken, die Widerstandsfähigkeit der EU-Infrastruktur zu erhöhen und die digitale Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

EU-weite Zusammenarbeit wird gefordert

Insgesamt werden Allianzen und Vereinigungen im Kampf gegen ebenfalls gut vernetzte Cyberkriminelle immer wichtiger. Dabei kann das geteilte Know-how in unserer stark vernetzten Welt einen erheblichen Vorteil gegenüber isolierten Bemühungen darstellen.

Dazu kommt, dass laut der TÜV Cybersecurity Studie 2023 auch 98 % der Befragten meinen, dass die Politik sich verstärkt für eine EU-weite Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit einsetzen sollte. Und schafft der Gesetzgeber dafür die Grundvoraussetzungen, steht einem gemeinsamen Handeln von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft nichts mehr im Weg.