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Seminar

Fahrzeugbeschaffung im Schienenverkehr

Die Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge steht angesichts der langen Lebenszyklen im Bahnbereich in kleineren und mittleren Verkehrsbetrieben nicht regelmäßig an. Neben der Erstellung der technischen Spezifikation und notwendiger Anlagen (z.B. Energie, Lebenszyklusaspekte) kommt dem Vertragsentwurf und den vergaberechtlichen Aspekten (z. B. Wertungssystem) dabei eine große Bedeutung zu, um den Auftrag zur Lieferung des richtigen Rollmaterials zu günstigen Konditionen rechtsicher vergeben zu können und dabei die Risiken bestmöglich zu kontrollieren. Es handelt sich jedenfalls um ein anspruchsvolles, komplexes und langes Projekt, welches oft „nebenbei“ und zusätzlich zum Tagesgeschäft erledigt werden muss, wenn kein spezialisierter Fahrzeugeinkauf verfügbar ist.

Dieser zweitägige Workshop hat daher zum Ziel, einen einführenden aber gleichwohl möglichst vollständigen Überblick über alle wesentlichen Aspekte eines Beschaffungsvorhabens von Rollmaterial im Schienenverkehr zu erörtern, um den Teilnehmern so Hinweise und Hilfestellungen für eigene (zukünftige) Vorhaben zu geben und im Rahmen des Erfahrungsaustausches (auch zwischen den Teilnehmern) lessons learned aus bereits abgeschlossenen Projekten weiterzugeben: Zu den Praxisbeispielen ist vorgesehen, dass ein auszugsweiser Einblick in die verwendeten, originalen Vergabeunterlagen ermöglicht wird. Wir sehen ausreichend Zeit für Fragen der Teilnehmer und Diskussionen untereinander vor.

Zielgruppe

Verkehrsunternehmen, Investoren: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Einkaufs und der technischen Bereiche, die ein Vergabeverfahren zur Beschaffung neuer Fahrzeuge planen; Industrie: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Vertrieb oder vertriebsnah tätig sind.

Ablauf im Überblick

Vergaberechtliche Aspekte: Grundlagen, Verfahrensarten und jeweilige Strukturen / Vor- / Nachteile, Fristen und Zeitpläne, formale Anforderungen; Angebotswertung; Anfechtbarkeit, Rechtsschutz; Auswirkungen der Vergaberechtsreform

Technik: Lastenheft: Anforderungsmanagement, Formulierung, Format; Zulassung: Was genau sind die Pflichten des Herstellers? Energie: Lohnt sich die Einbindung? Wie kann man es rechtssicher einbinden? Zuverlässigkeit, Instandhaltung, Verfügbarkeit: Wie kann man die LCC-Aspekte einbinden? Herstellerinstandhaltung als Alternative zum LCC-Vertrag?

Wertungssystem: Grundsätzliche Überlegungen, Anforderungserfüllung Lastenheft werten? Muss- vs. Sollanforderungen; Punktesysteme, monetarisierte Systeme, Skalen

Vertragsrechtliche Aspekte: Vertragsentwurf, wesentliche Regelungsfelder

Baubegleitung, Qualitätssicherung, Logistics; Abläufe: Pflichtenheft, Haltepunktsysteme, Pflichte und Rechte des Käufers; Prüfungen vor Abnahme; Anforderungen an sonstige Lieferungen und Leistungen, insbesondere bzgl. Dokumentation, Training, langfristiger Herstellersupport

Praxisbeispiele: Lessons Learned aus abgeschlossenen Verfahren (BOStrab, SPNV); Einblick in ausgewählte Teile originaler Vergabeunterlagen, Diskussion

Referenten

Frau Dr. Annette Mutschler-Siebert, M. Jur. (Oxon) ist Partnerin im Berliner Büro der internationalen Wirtschaftskanzlei von K&L Gates. Sie berät Mandanten auf den Gebieten des Vergaberechts, Europa- und Kartellrechts sowie des öffentlichen Wirtschaftsrechts. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Gestaltung und Begleitung komplexer Vergabeverfahren sowohl auf Auftraggeberseite als auch auf Bieterseite. Sie vertritt Mandanten ferner regelmäßig vor den vergaberechtlichen Nachprüfungsinstanzen, dem Bundeskartellamt und der EU-Kommission sowie vor deutschen und europäischen Gerichten.

Herr Dipl.-Ing. Christian Trescher (TÜV Rheinland, Standort Wiesbaden) verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung bei der Beschaffung von Schienenfahrzeugen im Auftrag von Betreibern und Investoren, für Straßen-/Stadtbahnen, Metros und Vollbahnfahrzeuge, in Deutschland und international.

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