ISO 45003: Management psychischer Belastungen in Unternehmen
Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz stehen im Mittelpunkt des im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verankerten Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Mit der im Juni 2021 veröffentlichten ISO 45003:2021 „Occupational health and safety management – Psychological health and safety at work – Guidelines for managing psychosocial risks“ existiert jetzt erstmals eine internationale Norm zum Management psychischer Belastungen in Unternehmen. Sie konkretisiert die ISO 45001, die Anforderungen an ein Arbeitsschutzmanagementsystem beschreibt und Anleitung zur Umsetzung bietet, im Hinblick auf das Management psychischer Belastungen. Dabei ist die ISO 45003 sowohl für Unternehmen geeignet, die bereits nach IS0 45001 zertifiziert sind als auch für solche, die noch kein Arbeitsschutzmanagement im Unternehmen etabliert haben. Sie ist ein umfassender Leitfaden zum Management psychischer Belastungen im Unternehmen, den TÜV Rheinland bei allen Dienstleistungen aus dem Bereich der Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie zugrunde legt.
Ein effektives Management psychischer Belastungen gemäß der ISO 45003 kann positive Effekte entwickeln in Form
- eines gesteigerten Engagements der Mitarbeiter:innen
- einer erhöhten Produktivität und
- von mehr Innovation und organisatorischer Nachhaltigkeit.
Das gesamte Unternehmen im Blick
Die ISO 45003 ermöglicht einen umfassenden Blick auf alle Bereiche im Unternehmen, die für psychische Gefährdungen und Risiken von Bedeutung sind. Dazu beleuchtet sie
- die Organisation in ihrem Kontext.
- die Rolle aller Hierarchieebenen vom Top-Management über die Führungskräfte bis hin zu den Mitarbeiter:innen, die Expert:innen für ihren Arbeitsplatz sind.
- die notwendigen Planungsprozesse zum Management psychosozialer Risiken. Dabei unterstreicht die neue Norm, dass Ursachen der bei einer Analyse festgestellten Gefährdungen verstanden und entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden müssen.
- die benötigte Unterstützung in Form von Ressourcen, Kompetenzen, Bekanntheit des Themas und den Stellenwert der Kommunikation sowie die Notwendigkeit einer Dokumentation.
- das Unternehmen mit allen betrieblichen Prozessen zur Analyse und Reduzierung psychosozialer Gefährdungen und Risiken.
- die Leistungsbewertung der Gefährdungsbeurteilung psychosozialer Belastungen.
- die Verbesserungen, das Vorgehen bei Nichtkonformität und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Dieser umfassende Ansatz der ISO 45003 ermöglicht es, psychosoziale Gefährdungen und Risiken zu identifizieren, wobei Risiken von der Organisation der Arbeit, sozialen Faktoren, Aspekten der Arbeitsumgebung, den Arbeitsmitteln und gefährlichen Arbeitsaufgaben ausgehen können. Zugleich leitet sie dazu an, diese Risiken und Gefährdungen zu bewerten, um daraus Maßnahmen abzuleiten, die zu einer Verbesserung des Arbeitsumfeldes und somit zur Reduktion psychischer Belastungen erforderlich sind. Im Sinne eines Managementsystems etabliert die neue Norm die ständige Überprüfung und Optimierung der Prozesse. Dazu unterstreicht die ISO 45003 sowohl die Bedeutung der Partizipation aller Arbeitnehmer:innen als auch die zentrale Rolle einer umfassenden Kommunikation aller Vorhaben, Prozesse, Ziele und Ergebnisse im Unternehmen.
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